Zentrum für Coaching, Supervision & Organisationsentwicklung
Supervision ist ein
Reflexionsprozess im Einzel- oder Gruppensetting, um Sie als ExpertIn in Ihrer beruflichen Alltagsarbeit mit Ihren Herausforderungen zu unterstützen. In meiner Funktion als Supervisorin stelle ich verschiedene zusätzliche Perspektiven für Sie in Ihrer Arbeit zur Verfügung mit besonderem Augenmerk auf Übertragungsphänomene.
Wichtiges Arbeitsanliegen ist mir die Triangulierung als Grundannahme und Arbeitshaltung. Unter Triangulierung verstehe ich ganz grundsätzlich das Arbeiten mit Komplexität. Es geht darum, verschiedene Perspektiven möglichst klar wahrzunehmen und diese allen Beteiligten zur Verfügung zu stellen. Meine Aufgabe als Supervisorin sehe ich darin, Menschen in Organisationen zu einer sozialen Selbstreflexion zu befähigen und dadurch ihre Arbeit zu verbessern. Dies passiert sowohl auf der Ebene der Arbeitsergebnisse (Fallsupervision) als auch auf der Ebene der Arbeitsbeziehungen (Teamsupervision) . Dadurch werden im Umgang mit KlientInnen, KundInnen und ArbeitskollegInnen Ihre Handlungskompetenzen gestärkt, und es kommt zu einer Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und Selbstwirksamkeit. Die Fragestellung: Wie effizient arbeite ich, und wie gehe ich mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen um, findet genügend Raum und Zeit in der Supervision. Die komplexe Auseinandersetzung mündet in zahlreiche erweiternde Lösungsmöglichkeiten.
Zu Beginn findet meist ein Gespräch mit der Leitung als AuftraggeberIn und in zweiter Folge ein Gespräch mit der Gruppe statt. LeiterIn und Supervisorin einigen sich über den grundsätzlichen Arbeitskontrakt. Der Auftrag ist von mir als Supervisorin für alle Beteiligten transparent zu gestalten. Verantwortlich für den Gesamtprozess bin ich in meiner Rolle als Supervisorin.
Die Struktureinhaltung und eine gleichzeitige annehmende Haltung des Zulassen von dem „was gerade ist“, sowie die „Vogelperspektive“ einzunehmen, spiegeln wiederum triadisch systemisches Arbeiten wider.
Übertragung und Gegenübertragung: In der Übertragung werden bestimmte positive oder negative Anteile von früheren Bezugspersonen auf das Gegenüber übertragen. Das Wissen darüber und Wissen über die direkte Reaktion darauf (Gegenübertragung) nutze ich als Supervisorin. Gerade die Gegenübertragung kann mir wichtige Quelle für Informationen zu gegenwärtigen und früheren Beziehungskonstellationen und Erleben sein. Eine Reflexion dieser Dynamiken ermöglicht neue Handlungsspielräume.
Beispiel Spiegelphänomene in einer sozialpsychiatrischen Einrichtung:
Hier bestand eine wesentliche Aufgabe von mir als Supervisorin, Spiegelungen von Gruppenmitgliedern zu „übersetzen“. So kam es in den Teams immer wieder zu „Verrücktheiten“, Chaos und anderem destruktiven Verhalten, welches von den suchtkranken KlientInnen auf die Falleinbringerin sowie den anderen Teammitgliedern übertragen wurde.
Durch das Ansprechen und Erklären dieser Übertragungsphänomene wird ein tieferes Verständnis der Problematik möglich. Darauf aufbauend werden „unabhängige“ Lösungen erarbeitet, indem Verstrickungen aufgelöst werden. Beim direkten Ansprechen meiner Gegenübertragungsgefühle braucht es Achtsamkeit und Vorsicht, um keine Abwehr- oder Schuldgefühle beim Gegenüber zu erzeugen. Vielmehr beobachte ich diese sorgfältig in mir selbst und spreche diese sehr dosiert, evtl. in einer Hypothese verpackt bei den Menschen an. Das Übermitteln von unbewussten Inhalten (Konflikten, Gefühlen, Spannungszuständen) wird „containt“ – d.h. es wird von mir wie von einem Behälter aufgenommen, ohne darauf unmittelbar zu reagieren. Zum richtigen Zeitpunkt zurückgemeldet, können diese bei allen Beteiligten Veränderungen anstoßen.
In meiner Supervisionsarbeit orientiere ich mich auch nach Balint: Die Teammitglieder werden darin befähigt, ihre eigenen Methoden und ihre Aktionen und Reaktionen mit Abstand zu betrachten, gegebenenfalls neue Verhaltensmuster zu etablieren und weniger Nützliches als solches zu erkennen und aufzugeben.
Meiner Erfahrung nach gibt es immer wieder Hemmnisse von Teammitgliedern ihre Fälle einzubringen. Vielmehr wird über Frust, Wünsche und Anliegen an ihre Führung/Leitung gesprochen. Sehr oft erlebe ich dies als „Ausweichphänomene“, da die Führungspersonen nicht anwesend sind. So spreche ich meine Beobachtungen konkret an, um in weiterer Folge wichtige vertrauensfördernde Maßnahmen miteinander zu erarbeiten.
Das Thema der „Institutionsanalyse“ kann manchmal notwendige „Psychohygiene“ für die Betroffenen sein. Solange allen Beteiligten klar ist bzw. klar gemacht wird, dass strukturell durch die Supervision nicht verändert werden kann, darf die Thematik in einer reinigenden Funktion durchaus als sinnvoll erlebt werden.
„Seitenmodell“: Die Arbeit mit unterschiedlichen intrapsychischen Anteilen bei den einzelnen Teammitgliedern ermöglicht ein besseres Verständnis für sich selbst, das Auflösen von inneren Konflikten und ein kongruenteres Verhalten in der Gruppe.
Meine eigene Reflexion ist Basis meines beruflichen und privaten Tuns, um meinem Gegenüber in möglichst vielen Situationen eine wertvolle Sparingpartnerin zu sein.
Vereinbarte Supervisionsstunden können bis spätestens 48 Stunden vorher kostenfrei storniert werden. Zu einem späteren Zeitpunkt werden diese verrechnet.